ein Schritt nach dem anderen
TANGO ARGENTINO
Milonga im Wald
15. Mai 2022
18 Uhr bis 23 Uhr
im Anschluss an die Masterclass in Meerbusch Lank Latum
mein erster Kontakt mit Tango war 2003 in Krefeld.
Pablo Veron war als Gastdozent eingeladen und als ich neugierig den Kopf durch die Tür de Fabrik Heeder, dem Kursraum steckte, bat mich Pablo herein
und fragte, ob ich vielleicht bereit sei, mit ihm zu tanzen, als Demonstration dafür, dass ein Mann, der gut führen kann im Tango in der Lage ist mit jeder Person, die auf dem Bürgersteig laufen
kann, zu tanzen.
Dieser Tanz von 5 Minuten veränderte mein Leben.
Als Körpertherapeutin reagierte ich äusserst empfindsam auf diese Tangoerfahrung und drehte aus den hinterlassenen Eindrücken einen Kurzfilm, bekam
dafür vom Filmmuseum Düsseldorf 2008 einen Preis überreicht und begann mich auf eine Tangoreise, die bis heute geht.
Wir tanzen Tango als "Führende Person" durchaus "mental" - ähnlich einem Schachspieler, der seine nächsten Züge plant und aus der Intuition zusammenstellt, allein
"aus dem Bauch" oder aus einem "Gefühl" heraus zu tanzen ist neurologisch nicht möglich.
Der bereits verstorbene Bewegungswissenschaftler Prof. Dr. Phil. Horst Tiwald (1938 - 2013 ) spricht von den
3 Bewegungen
1. des Körpers
2. der Bewegung des Geistes (der Aufmerksamkeit und des Einfühlungsvermögens)
3. der Bewegung des Denkens
Die Möglichkeit, sich bei der Improvisation für das eine oder andere entscheiden zu können, ist eine kognitive Fähigkeit.
Denn jeder Bewegungskoordination geht die kognitive Entscheidung voraus, auch wenn diese scheinbar im sog. "Automodus" als unbewußt wahrgenommen wird.
Auf einer vollen Tanzfläche ist man als Führender ständig dabei
auf andere Paare,
auf die Musik und
auf die Partnerin
zu reagieren.
Schnelle Richtungswechsel, Akzentuierung der Taktschläge, den Rhythmus usw. setzt schnelles "Denken" voraus, das man als Führender auch lernen muss.
Reflexe und Muster sind zwar nicht unbewußt, könnten aber eine adäquate Funktionalität oder Kreativität auf der Tanzfläche behindern.
Ahewáuwen ist ein argentinisches Tangomärchen von Berris Bassa